FAQ’s
An dieser Stelle möchten wir endlich mal dazu kommen, Fragen zu
beantworten, die mir und auch anderen Tätowierern, immer wieder gestellt
werden. Also schaut immer wieder mal rein. Es gibt viel Witziges,
Interessantes und Informatives.
Tut’s
denn weh?
Gehört wohl
mit zu den am häufigsten gestellten Fragen. Gar nicht so einfach,
pauschal darauf zu antworten. Aber pauschal
“ja, es tut weh“
zu
antworten, das geht auch nicht, denn ab und zu schläft sogar jemand beim
Tätowieren ein (das bleibt dann aber doch eher die Ausnahme).
Man sollte sich einfach freuen, wenn das Tätowieren als nicht so
schmerzhaft empfunden wird.
Bodybuilding?
Also Jungs: Um auf die doppelte Muskelmasse zu kommen, benötigt Mann
(ohne Chemie) etwa 10 Jahre sehr hartes Training. Dann besteht
tatsächlich die Möglichkeit, dass sich das Tattoo verformen kann. Wir
empfehlen ein Probeabo in einem professionellen Fitnessstudio
Was?!! - So teuer?!
Die alles bewegende Frage in einer Zeit wo Geiz ist geil regiert
Interessanterweise kommt selten ein Kunde zu mir und erkundigt sich mit:
„Wie gut sind deine Arbeiten? Zeig mal ne Fotomappe!" nach der Qualität
meiner Werke. Möglicherweise liegt das an meinem Ruf und die Leute
erwarten von mir nur das Beste. Dann verstehe ich das als Kompliment.
Aber genau von den Erwartungen eines Kunden hängt der Preis einer
Tätowierung maßgeblich ab. Klar, geht es um ein kleines Tattoo aus der
Vorlagenmappe, kann ich mit einem Blick in etwa abschätzen, wie viel der
Spass kosten wird. Aber je grösser und umfangreicher eine Tätowierung
werden soll, desto schwieriger wird eine genaue Preisangabe und ab einem
gewissen Punkt macht die Frage keinen Sinn mehr. Dann müsste ich eher
den Kunden fragen: „Was darf Dein Tattoo denn kosten?" Diese Diskussion
um das liebe Geld ist mir schon unangenehm, weil es mir schnell das
Gefühl gib, meine Arbeit sei nichts wert.
Ich vergleiche das gerne mit dem Autokauf. Und als
Gegenfrage was kostet ein rotes Auto? Es leuchtet wohl jedem ein, dass
ein 5 Jahre alter Golf beim Gebrauchtwagenhändler weniger kostet, als
ein gleichalter Porsche . Schwierig ist es hingegen für viele Kunden, zu
begreifen, dass eine gute Arbeit auch beim Tätowieren ihren Preis hat.
Und ich habe einfach nicht die Zeit und die Geduld, jedem Kunden meinen
ganzen Beruf zu erklären, damit er versteht, warum sein Tattoo jetzt so
und so viel kostet und warum es denn nicht billiger geht.
Fakt ist
20 Minuten
tätowieren bedeutet 1 1/2 Stunden Arbeit plus Material. Zeichnen,
Hygiene, Arbeitsplatzvorbereitung, Tätowieren und Reinigung, ergeben den
Aufwand und in Summe ergibt alles den Preis. Die Beratung und
das Festlegen eines Termins sind gratis.
Solides
Handwerk ist gefragt und das ist nach wie vor nicht billig zu haben. Von
mir wird erwartet, dass ich eine erstklassige Arbeit leiste. Dies
bedeutet harte Arbeit und dazu benötige ich hochwertige Materialien. Ich
versuche daher eine Preisgestaltung zu finden, die beiden Beteiligten,
dem Kunden und mir als Tätowierer, gerecht wird.
Ich habe einen Minimalpreis von € 50.00 für kleine, schwarze Tattoos
festgelegt. So zum Beispiel einfache Schriftzeichen. Jedes weitere
Schriftzeichen kostet 10- bis30€.. Handelt es sich um längere Worte oder
ganze Sätze muss man im Einzelnen darüber reden.
Bleiben die Bilder klein, sollen aber farbig werden, so muss man in der
Regel von € 90.00 bis € 160.00 ausgehen. Hier fangen schon Fragen nach
Details und Ausführung an eine Rolle zu spielen. Auch macht es einen
Unterschied ob es ein Motiv aus dem Katalog ist oder ob es individuell
gezeichnet werden soll.
Soll das Tattoo noch grösser werden, wird es mir unmöglich, per se einen
Preis zu nennen. Ich kann dann ja auch nicht abschätzen, wie viel Arbeit
auf mich zukommt. Und eigentlich ist es absurd hier preisliche Limits zu
setzen. Das Tattoo hält ja ein Leben lang und da ist es logisch, dass
man die bestmögliche Qualität erwartet und da darf man im Grunde nicht
mehr nach dem Preis fragen, sondern man passt sich dem an, was man sich
leisten kann. Hier setze ich deshalb einen Stundensatz an. Ich berechne
nur die Zeit, die ich tatsächlich tätowiere.
Es
ist okay, wenn jemand für seinen Arm nur € 800.00 bezahlen möchte,
obwohl die beste und ästhetischste Lösung vielleicht € 2000.00 kosten
würde. Aber dies verändert meine Herangehensweise dahin, dass ich mir
dann auch nur ein Minimum an Aufwand mache und dementsprechend wird das
Ergebnis nicht unbedingt schlecht, aber dennoch viel einfacher und
eventuell weniger interessant ausfallen.
Ein Tattoo dauert so lange, wie es eben dauert.
Wenn man lange genug sucht, findet man immer einen billigeren
Tätowierer. Aber dies ist das Ergebnis einer übermäßigen Konkurrenz.
Dies wiederum hat zur Folge, dass gute Studios, die erstklassige Arbeit
liefern, um ihre Existenz kämpfen, während halbprofessionelle
Tätowierer, mit billigstem Material und einer schludrigen Arbeitsweise
Hochkonjunktur haben. Dabei entsteht ein eindeutig merklicher Trend
abwärts hinsichtlich der Qualität. Ich sehe dies daran, dass ich immer
mehr Kunden habe, die misslungene Tatoos überarbeiten lassen. Hier ist
eben Geiz nicht geil, sondern der Tod aller guten und
verantwortungsbewussten Tätowierer und natürlich auch Piercer.
Das Beste muss nicht unbedingt das Teuerste sein, aber „Schnäppchenjagd“
hat sehr oft die Konsequenz, dass man minderwertige Tattoos von einem
anderen Tätowierer überarbeiten lassen und / oder gesundheitliche
Beeinträchtigung in Kauf nehmen muss. Und das tut dann richtig weh und
kostet richtig Asche!
Wie pflege ich mein Tattoo?
1. Folie nach 1,5 bis 4 Stunden entfernen. Das Tattoo mit lauwarmen
Wasser und etwas Seife waschen; mit Küchenpapier vorsichtig trocken
tupfen. Anschließend dünn Salbe auftragen, Folie drüber und bis zum
nächsten Morgen in Ruhe lassen. Die nächsten 2 – 3 Tage, bzw. Nächte
aufpassen, dass keine Textilien kleben bleiben.
Sollte das T-Shirt oder das Bettlaken am Tattoo kleben bleiben, nicht
abreißen, sondern vorsichtig mit warmem Wasser anlösen und behutsam
abziehen.
2. Währen der Heilphase (10 – 14 Tage) sollte das Tattoo mindestens 2
x täglich dünn eingecremt werden.
Keine kosmetische Cremes wie zb. Bodylotion oder Bebe-Youngcare
verwenden!!
3. Um unnötigen Stress für die Haut und Infektionsrisiken zu vermeiden
sind Sonnenbad, Solarien, Schwimmbäder, Saunen und Dampfbäder etc. tabu.
Farbverluste und eine verminderte Qualität der Tätowierung können die
Folge sein. Auch sportlich Betätigung ist aus den selben Gründen nach
Möglichkeit zu unterlassen.
4. Die frische Tätowierung innerhalb der ersten vier Wochen nicht der
UV-Strahlung von Sonne und Solarium aussetzen; auch nach dem
Abheilprozess sollte sie stets mit einem Sunblocker geschützt werden. So
kann man den natürlichen Alterungsprozess verzögern.
5. Der sich eventuell bildende Schorf (Kruste) sollte von selbst
abfallen. Auf keinen Fall abkratzen. Bei Juckreiz nicht kratzen sondern
eincremen.
Der Schorf sieht nach ein paar Tagen etwas kriselig aus und fällt in
kleinen Fetzchen ab. Sieht aus, als ob die Farbe abgeht – keine Angst,
das ist normal.
6. Die Tätowierung sollte auch bei der Arbeit vor äusseren Einflüssen
(Staub, Öl, Schmutz etc.) geschützt werden. Besteht die Gefahr starker
Verschmutzung, das Tattoo wie am ersten Tag eincremen und mit Folie
abdecken. Ansonsten heilt es am besten an der Luft.
Auf keine Fall Mullbinden, Gaze, Verbände oder Pflaster zur Abdeckung
verwenden.
7. Enge oder scheuernde Kleidung vermeiden.
8. Bitte nach ca. vier Wochen das Tattoo vom mir überprüfen lassen.
Dafür ist kein Termin notwendig Einfach kurz anrufen, damit ich auch
zeit habe.
9. Sollten Komplikationen auftreten oder sollten Sie das Gefühl haben,
mit der Tätowierung sei etwas nicht in Ordnung können Sie jederzeit
anrufen oder vorbei kommen.
Ist es normal, dass ein frisches Tattoo während
und nach dem Anheilen juckt?
Wenn das Tattoo oberflächlich abgeheilt ist, ist er Regenerationsprozess
der Haut noch lange nicht abgeschlossen. Dieser kann bis zu einem halben
Jahr dauern. Vor allem grössere Arbeiten können in dieser Zeit immer
wieder mal jucken. Also keine Sorgen machen, das ist normal.
Viel Vergnügen und lebenslange Freude an Ihrer neuen Tätowierung.
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